Letztes Wochenende war es soweit, unser lang geplanter Familienausflug stand an. Wir sind mit neun Personen, einem Hund und zwei Autos nach Vielank gefahren. So heißt das Dorf, in dem meine Mutter geboren und aufgewachsen ist. Es liegt im Süden von Mecklenburg Vorpommern und gehört zum Landkreis Ludwigslust-Parchim. Die Gemeinde Vielank liegt mit seinen verschiedenen Ortsteilen im Naturpark Mecklenburgisches Elbetal. Die erste urkundliche Erwähnung Vielanks stammt aus dem Jahre 1421. Der jüngste Ortsteil ist Neu Jabel (1823/24).
Als wir nach knapp zweistündiger Fahrt in Vielank ankamen, war es gerade Mittagszeit, so daß wir erstmal Rast in dem dort ansässigen Brauhaus machten, in dem man sehr gut essen kann und köstliches Bier oder Fassbrause trinken konnte. Leider mochten auch die zahlreichen Wespen, die uns während des Essens besuchten, die Getränke und haben sich regelrecht dort hineingestürzt. Im Brauhaus kann man die verschiedensten Biere und Fassbrausen sowie Spezialitäten aus der Region wie z.B. Leberwurst auch zum Mitnehmen kaufen. Die Getränkeflaschen haben einen praktischen Bügelverschluss. Plopp. 😀
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Nach dem Essen haben wir dann einen Rundgang durch das Dorf gemacht. Zuerst waren wir bei dem Geburtshaus meiner Mutter, das mein Opa in ihrem Geburtsjahr 1929 erbaut und wo die Großfamilie (Großeltern, Eltern + 3 Kinder) von da an gelebt hatte. Zu dem Haus gehörte auch ein Stück Land und ein paar Stallungen für Kleinvieh. Das gesamte Anwesen haben sich die Besatzungsmächte nach dem Krieg unter den Nagel gerissen. Meine Mutter und ihre Großmutter, die zu der Zeit alleine in dem Haus lebten, wurden vertrieben und mussten in einer alten Villa zusammen mit anderen Flüchtlingen unterkommen, in dem sie für sich 1,5 Zimmer zur Verfügung hatten. Mein Opa und die Brüder meiner Mutter waren noch im Krieg bzw. in Kriegsgefangenschaft. Aber vermutlich hätten sie gegen die Enteignung auch nichts ausrichten können. Jegliches Bemühungen meiner Eltern, nach Grenzeröffnung, das Anwesen unserer Familie zurück zu bekommen, scheiterte, da die Enteignung noch vor Gründung der DDR stattfand. Es wurde ihnen allerdings ein Angebot gemacht, sie hätten es käuflich erwerben können.
Auf den folgenden Fotos ist das Haus mit Grundstück zu sehen.
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
und weiter geht´s. Vorbei an dem Gebäude, wo meine Mutter zur Schule gegangen ist (von den nun folgenden Fotos ist das oben links die Schule), die Dorfstraße mit dem alten Kopfsteinpflaster entlang, auf dem meine Mutter damals als Kind mit dem Rad gefahren ist, zum Runddorf (unten rechts), wo die alte Villa steht, wo die Flüchtlinge und Vertriebenen nach dem Krieg gewohnt hatten, bis zum Bäcker (unten links).
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Auf dem Weg haben wir noch weitere interessante Häuser mit ungewöhnlichen Steinen entdeckt,
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
sowie das Kriegsdenkmal gesehen.
![]() |
![]() |
![]() |
Nach dem Rundgang sind wir dann zurück zu den Autos gegangen und ein paar Kilometer weiter nach Dömitz gefahren. Ein schöner Ort, der direkt an der Elbe liegt. Doch mehr davon im nächsten Beitrag.
Diese und weitere Fotos befinden sich unter Vielank in der Galeria Lumix.
Alle Fotos in diesem Blog lassen sich per Mausklick vergrößern.